JÖ SCHAU

  • Liederabend

    Rabenhof Theater

  • Thomas Gratzer

    Regie

  • Veronika Tupy

    Bühnenbild

Mit Danzer im Café des Lebens

Erstellt am 30. April 2019 | 17:24, Wolfgang Millendorfer, BVZ

Wäre das harte, lustige (Vorstadt-) Leben der 1970er ein Kaffeehaus, dann wäre es ein verr(a)uchtes Wiener Beisl – und würde ziemlich genau so aussehen wie die Bühne des Rabenhof-Theaters in Thomas Gratzers Danzer-Hommage „Jö schau“. Und dabei doch auch und nicht zufällig an das Hawelka erinnern. In dieser Traumkulisse (Bühne: Veronika Tupy, Kostüme: Caterina Czepek) lässt jenes Team, das für die Heller-Show „Holodrio“ zu recht mit dem Nestroypreis ausgezeichnet wurde, Georg Danzer träumen und seine Figuren in lose zusammenhängenden Sequenzen und großen Liedern zeigen, was sie alles können. Da steckt viel drin, das macht großen Spaß und wenn es düster wird, dann erschüttert es gekonnt.

Die Leidenschaft für die Stoffe, die der Gemeindebau schreibt, nimmt man den Akteuren sofort ab: Die Musiker Oliver Welter und Alf Peherstorfer, Kunstfigur Lucy McEvil und Schauspieler Christoph F. Krutzler lieben das, was sie machen, und sie machen es mit diesem Gespür, das man eben hat oder nicht. Starke Mono- und Dialoge gehen über in Hits und Raritäten und umgekehrt.

Den Titelsong und Danzer-Stücke wie „Schau Schatzi“, „Ruaf mi net aun“ oder den „Tschick“ gibt das Halbwelt-Quartett in Welters Bearbeitung und fernab des Coverband-Verdachts. Und so wird den zeitlosen und zugleich in ihrer Zeit verhafteten Liedern nichts weniger als neues Leben eingehaucht. Man möchte einfach Gast sein in diesem Beisl; bitte kein Stammgast, aber doch gerne dabei. Das geht – im Rabenhof-Theater noch im Mai und im Oktober.

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